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1. Elsässische Geschichtsbilder - S. 11

1884 - Straßburg : Bull
— 11 — Einführung des Christentums im Elsaffe. Schon durch die römischen Krieger hatten ohne Zweifel die Alemannen das Christentum kennen gelernt. Nach einer alten Überlieferung wurde bereits zu Lebzeiten des heiligen Petrus das Christentum im Elsaffe eingeführt durch St. Maternus. Er war zur Bekehrung der Rheinlande ausgesandt, starb in der römischen Stadt Helvetus, nicht weit von dem heutigen Benfeld, wurde aber, wie die Legende berichtet, durch den Stab Petri wieder aus dem Grabe anferweckt. Bereits in den ersten Jahrhunderten hat es einzelne christliche Gemeinden und Kirchen im Elsasse gegeben, aber durch den Einsall der Alemannen fiel das Land wieder in das Heidentum zurück. Erst der Sieg der Franken gab dem Christentum eine schnelle Verbreitung. Das erste elsässische Kloster wurde gebaut von Leo bard, einem Schüler Kolumbans, der mit seinen Mönchen in die Vogesen gekommen war. Es war das Kloster Maursmünster und wurde um 600 gegründet. Ihm folgten das Kloster zu Münster im Gregorienthal, gestiftet von den Schülern des Papstes Gregor, von dem das Thal seinen Namen hat, dann die Klöster zu Ebersheim und Weißenburg. ^ Zahlreiche Legenden erzählen im Elsasse von Heiligen: von L>t. Amandus, dem ersten Bischof von Straßburg; von St. Arbogast, der den von einem Eber getöteten Sohn des Königs Dagobert wieder ins Leben rief; von St. Florentius, dem die wilden Tiere das Futter aus der Hand fraßen und der die blindgeborene Tochter Dagoberts durch seine Wunderkraft sehend machte und dafür so viel Land erhielt, als er während des Badens des Königs auf einem Esel umreiten konnte; endlich von dem in der Kirchengeschichte berühmtesten Elsässer, dem heiligen Papst Leo Ix., einem Grafen von Dagsbnrg-Egisheim. Die berühmteste und schönste Legende jedoch ist die der Hl. Ottilie, der Patronin des Elsasses, von der weiterhin die Rede sein wird. Elsaß unter den Merowingern. Herzog Eticho. (496—752.) Nachdem das Elsaß unter die Oberherrschaft der fränkischen Könige aus dem merowingischen Geschlechte gekommen war, wurde

2. Elsässische Geschichtsbilder - S. 18

1884 - Straßburg : Bull
— 18 — Fenster aus die hellen Haufen sah, glaubte er sich schon verraten. Da trat Ratbod zu ihm hin und sprach: „Sage, lieber Bruder, hätte mich wohl die stärkste Feste gegen diese Menge schützen können ? Nimmermehr, deshalb habe ich mir nur eine kleine Burg gebaut und mir mit dem übrigen Gelde viele edle und tapfere Bundesgenossen gewonnen. Sie bilden einen sicherern Schutz mit ihrer Freundschaft, als dicke Mauern." Werner mußte dem Bruder recht geben. Mit lautem Jubel wurde er von den Gästen begrüßt und verweilte mehrere Tage, bis das fröhliche Einweihungsfest zu Ende war. — Werner und Ratbod waren ein kühnes, streitbares Paar. Das bischöfliche Kleid hinderte Werner nicht, das Schlachtroß zu besteigen und mit seinem Bruder zusammen unter dem Banner des Kaisers zu streiten. Bis an den Genfersee trug er seine siegreiche Fahne. Aber auch in den innern Angelegenheiten des Elsasses war er thätig. Er sprach Recht, schlichtete ausgebrochene Streitigkeiten und sorgte für gute Verwaltung der Güter des Bistums. Er war es auch, welcher i. I. 1015 den Grund zum heutigen Straßburger Münster legte; daher erhielt er den Beinamen „der Erbauer". Er wurde vom Kaiser mit einer Gesandtschaft nach Eonstantinopel betraut; doch als er zurückkehrte, fiel er in Ungnade und starb 1029. Papst Leo Ix. (1002—1054.) Heinrich Ii., der Heilige, war der letzte der sächsischen Kaiser; ihm folgte Konrad Ii. von Franken. Er hatte oft gegen aufständische Fürsten zu kämpfen, ebenso sein Nachfolger Heinrich Iii. Währen d dieser regierte, bestieg ein Elsässer unter dem Namen Leo Ix. den päpstlichen Thron. Bruno, Graf von Egisheim und Dagsbu rg, wurde i. I. 1002 geboren. Seiuer Mutter war durch ein Traumgesicht oder> wie eine andere Überlieferung berichtet, durch eine fromme Frau seiue künftige Bedeutung vorherverkündet worden. Dem Vater aber, dem Grasen Hugo, hatte eine alte Frau geweiffagt, daß er einst seinem Sohne den Stanb von den Füßen küssen werde. Um dies unmöglich zu machen, übergab er das neugeborene Kind einem Jäger, damit er es töte. Dieser schonte jedoch das Knäbleiu und täuschte deu Grafen dadurch, daß er ihm das durchschossene Herz eines Rehbocks brachte. Bruno wnchs

3. Elsässische Geschichtsbilder - S. 19

1884 - Straßburg : Bull
— 19 — unterdes zum Jüngling und Manne heran und wurde, erst 25 Jahre alt, znm Bischof von Tonl erwählt. Zwölf Jahre darauf setzte ihn Kaiser Heinrich Iii. als Papst ein; er erhielt den Namen Leo Ix. Da kam eines Tages ein edler Herr aus Deutschland im Büßerkleide zu ihm nach Rom, um Freisprechung von einer großen Schuld zu erlangen. Es war der Graf Hugo, der seinen Sohn getötet glaubte. Zerkuirscht warf er sich nieder und küßte des Papstes Füße. Dieser aber hob ihn gerührt auf und gab sich als seinen Sohn zu erkennen. — Leo war ein thätiger Mann. Ans Freiheit der Kirche von Staat und Kaiser, Abschaffung der Priesterehe und des Kaufs der geistlichen Stellen ging sein ganzes Streben. Aber auch nach außen hin war er rüstig. Als die Normannen seine Herrschaft bedrohten, zog er gegen sie zu Felde, ward aber geschlagen. Ein Jahr darauf starb er. Die Kirche hat ihn unter ihre Heiligen aufgenommen. Die Elsässer hingen mit Stolz durch das ganze Mittelalter an ihrem großen, heiligen Landsmanne und noch heute ist er Patron der Winzer. Aufstand der Stadt Rufach gegen Heinrich V. (1106.) Der Nachfolger Heinrichs Iii. war der unglückliche Heinrich Iv., der in fortwährendem Zwiste mit dem Papste lebte. Rudolf, Herzog von Schwaben und Elsaß, trat als Gegenkönig auf. Heinrich besiegte ihn im Jahre 1080, nahm ihm seine Länder und gab sie an Friedrich von Hohenstaufen. Nachdem der Kaiser diesen Gegner überwunden hatte, erhob sich ein neuer in seinem eigenen Sohne. Der Kaiser wurde entthront und sein Sohn kam als Heinrich V. zur Herrschaft im Jahre 1106. Noch in demselben Jahre besuchte er das Elsaß, um sich von den Bewohnern huldigen zu lassen. So traf er auch in Rufach ein. Hier trieb aber das kaiserliche Gefolge mit den Frauen und Töchtern der ehrbaren Bürger Mutwillen und brachte dadurch die Bewohner höchlichst auf. Der König mischte sich in den Streit und machte dadurch die Sache nur noch schlimmer. Die ganze Bevölkerung erhob sich und stürmte gegen das Schloß, voran die Weiber, durch welche die Männer erst recht angereizt^ wurden. Das Thor wurde gesprengt und jetzt begann im ^chloßhof ein blutiges Gemetzel. Die Kaiserlichen sielen unter den

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 39

1895 - Straßburg : Heitz
39 § 13. Kirchliche Merhcittnisse, Wc>htthätigkeits- Anttcllten. A. In kirchlicher Beziehuu g scheidet sich die Bevölkerung Elsaß-Lothringens in Christen katholischen und protestantischen Bekenntnisses und in Israeliten. Im Jahre 1890 zählte man 1,227,225 Katholiken (ca. 76,5 oj0); 337,476 Protestanten (ca. 21 oj0); 34,645 Israeliten (ca. 2,1 o|0) und außerdem noch 3757 Angehörige anderer Konsessionen, sowie Kon- sessionslose (ca. s>,3 o/o). Die Oberhäupter der k a t h o l i s ch e n K i r ch e sind die Bischöfe von Straßburg und Metz, welche früher dem Erzbischose vou Bsaneon untergeordnet waren. Seit 1874 stehen sie unter keiner erzbischöflichen Jurisdiktion: auch erstrecken sich ihre Diözesen nicht mehr, wie früher, über die Landesgrenze hinaus. Die oberste Behörde der ev a nge lisch e u Kirch e Augsburgischer Konsession ist das Ober-Konsistorinm und das Direktorium in Straßburg. - Sämtliche Kirchen werden eingeteilt in 7 Jnspek- tionen(Straßburg-Neue Kirche, Straßburg-St. Thomas, Straßbnrg - St. Wilhelm, Buchsweiler, Lützelstein, Weißenburg und Colmar) und 39 Konsistorien. Die Reformierten sind in fünf Konsistorial- kirchen eingeteilt (Straßburg, Bischweier, Markirch, Mülhausen und Metz). Der israelitische Gottesdienst wird dnrch drei Konsistorial-Synagogen und drei Ober-Rabbinate, die

5. Deutsche Geschichte - S. 37

1881 - Straßburg : Schultz
Aufkommen der Karolinger. Karl Martell. 37 Volksheere ist das der Gefolgschaften und der Vassallen von steigender Bedeutung. Die Bruder- und Brgerkriege sind gro-tenteils mit diesen gefhrt worden, und an sie verschleuderten die Könige ihr Besitztum. g. Die Kirche. Die Kirche endlich ist in ihrer Verwaltung von der des Staates streng gesondert. Das Oberhaupt derselben ist der Papst, doch ist sein Einflu ein geringer. Die eigentliche Kirchen-gewalt besitzen die Bischfe, die wieder unter den Metropoli-tanen stehen. Die Wahl der Bischfe liegt in den Hnden der Geistlichen und angesehenen Laiendes Sprengels; da aber der König das Besttigungsrecht hat, so setzt er hufig die Bischfe selbst ein, was allmhlich rechtens wird. Unter den Bischfen stehen die Aebte, die vom Könige oder dem Herren des Klosters eingesetzt werden. Die niederen Geistlichen endlich bestellt der Bischof. 4. Aufkommen des Geschlechtes der Karolinger (Kerlinger). Die Rettung des zerfallenden Frankenreichs ging von einem austra-fischen Geschlechte aus, welches die Hausmeierwrde in seine Hnde zu bringen wute und den vorwiegend deutschen Teilen des Reichs das Uebergewicht verschaffte. Als die Stammvter dieses Ge-schlechts werden der heilige Arnulf, der nach dem Tode feiner Gemahlin Bischof von Metz wurde, und Pippin von Landen*, ein an der Maas und Mosel reich begterter Groer, genannt, welcher schon unter Chlotar Ii in Austrasien als Hausmeier klug und krftig waltete. Der Enkel beider, Pippin der Mittlere, schwang sich nach vielen Kmpfen zur Herzogswrde in Austrasien auf und besiegte den Hausmeier von Neustrien in der denkwrdigen Schlacht bei Testri, nicht weit von St. Quentin (687), woraus seiner Familie auch in 68^ Neustrien und Burgund die Hausmeierwrde zufiel. Seitdem verlieren die Könige alle Bedeutung; sie leben auf ihren Gtern in trger Schwelgerei und nur bei besonderen Gelegenheiten, z. B. zum Mrz-selbe, treten sie als Puppen der Hausmeier im Schmucke ihrer langen Haare auf. Pippin kmpfte tapfer gegen Friesen und Sachsen, konnte aber das Auftreten von Stammesherzgen bei den Alamannen nicht hindern. 5. Karl Martell (7 1 4 - 741). 714-741 Nach Pippins Tode (714) setzte sich sein Sohn Karl nicht ohne Kampf gegen die Neustrier und Burgunder in der Herrschaft des Vaters fest. Wie dieser hatte er harte, aber siegreiche Kmpfe gegen * Pippin von Landen Arnulf Grimoald Begga Ansegisel Childebert Pippin der Mittlere f 714 Karl Martell f 741 <

6. Deutsche Geschichte - S. 48

1881 - Straßburg : Schultz
48 Das Frankenreich. Karl der Groe. die geistlichen und weltlichen Vassallen. Auerdem war das Kaiser-tum eine kirchlich-christliche Wrde; denn als Schirmherr der Kirche bte der Kaiser einen berwiegenden Einflu auch auf die kirchlichen Verhltnisse aus, berief Kirchenversammlungen, aus denen sogar der die Lehre der Kirche entschieden wurde, sorgte sr Kh> chenzucht, setzte Bischfe ein oder besttigte dieselben. Durch diese welt-liche Vereinigung der westlichen Christenheit (die freilich nie ganz durch-gefhrt wurde) gewann aber auch die Macht des Papstes, der nun in der westlichen Christenheit als geistliches Oberhaupt unbestritten waltet, während die griechische Kirche sich immer mehr der rmischen entsremdet und endlich im nchsten Jahrhundert sich vollstn-dig von ihr trennt. Die Stellung der beiden Hupter zu einander war freilich noch nicht in allen Beziehungen klar; denn während Karl als Kaiser von Rom auch eine gewisse Oberherrlichkeit der den weltlichen Besitz des Papstes beanspruchte, hatte der Papst diese Lande schon vor Karls Krnung besessen und war als geistliches Haupt der Christenheit keineswegs geneigt, mit einer Stellung, wie sie der Patriarch von Constantinopel zu dem griechischen Kaiser ein-nahm, sich zu begngen. Auch hatte sich der Papst um die Erhe-bung des karolingischen Geschlechts groe Verdienste erworben und konnte aus der vollzogenen Krnung in spteren Zeiten leicht das Vergebungsrecht der Kaiserkrone ableiten. Alle diese Keime zu Zerwrfnissen traten indessen während Karls Regierung nicht hervor; denn so groß war das Ansehen und die Migung dieses groen Mannes, so groß seine ausrichtige Sorge sr das Wohl der Kirchen, denen er z. B. in seinem ganzen Reiche die Einnahme des Zehnten verschaffte, da unter seiner Regierung die Eintracht zwischen der geift-lichen und weltlichen Macht nicht gestrt wurde. Als Karl feinen Tod herannahen fhlte, lie er feinen einzigen noch lebenden Sohn, Ludwig von Aquitanien, nach Aachen kommen, der sich in der Gegenwart des Vaters die Kaiferkrone vom Altar nehmen mute, um biefe Wrde nicht als Geschenk des Papstes erscheinen zu lassen. Somit wurde Ludwig der Erbe des gesamten Reiches. Karl starb am 28. Januar 814. B. Innere Verhltnisse des Frankenreiches unter Karl dem Groen. Seine Persnlichkeit. Nicht minder groß als im Kriege war Karl als Gesetzgeber und Ordner seines weiten Reiches. Alle Verhltnisse, weltliche wie kirch-liche, die groen Fragen, die sich auf die Regierung und die Rechts-pflege, die Bildung und Erziehung bezogen, sowie die kleinen, welche die Bewirtschaftung seiner ausgedehnten Gter betrafen, berschaute er mit gleicher Sorgfalt und Klarheit. Durch seine Verwaltung und Gesetze sollte die Ordnung und Sicherheit des Ganzen, die Macht der Krone und die Einheit des Reiches gewahrt werden; aber in

7. Deutsche Geschichte - S. 77

1881 - Straßburg : Schultz
Heinrich Ii, der Heilige. 77 eines Brgers von Bari zu ihrer Befreiung die Waffen ergriffen. Sie zogen zu diesem Zwecke normannische Ritter zu ihrem Bei-stnde herbei, die anfangs in kleinen Zgen ankamen, bald aber 6e= deutend anwuchsen und die Griechen in mehreren Schlachten schlugen, aber endlich der Uebermacht erlagen. Nun begab sich der Papst Benedikt Vii, der den Aufstand der Einwohner gefrdert hatte, mit mehreren Normannen nach Deutschland, um den Kaiser zur Unter-sttzung zu vermgen (1020). Wirklich kam Heinrich (10211022) 1021-1022 nach Italien und brachte viele Städte Unteritaliens m seine Gewalt, mute aber wegen einer ausbrechenden Pest rasch zurckkehren. Seit-dem mehren sich die Zuzge der Normannen nach Un-teritalien, die dort bald selbstndige Frstentmer grndeten. Noch ist ein Friedenswerk des frommen Kaisers, die Stiftung des Bistums Bamberg, zu erwhnen. Nachdem er den Widerspruch der Bischse von. Wrz brg und Eichstdt durch Bitten aus der Synode zu Frankfurt berwunden, erfolgte die Grndung des Bis-tums (1007), welches reich mit. Geschenken und Gtern von Heinrich 1007 ausgestattet wurde. Als Benedikt Vii in Deutschland war. weihte er den prchtigen Dom, der noch jetzt die Stadt Bamberg ziert. Heinrich konnte mit-Befriedigung auf seine Thtigkeit zurckschauen; das zerfallende Reich war neu befestigt, wenn auch schon die Erblichkeit der groen Reichslehen nicht zu hindern gewesen war. Er hat seinem Nachfolger einen geordneten Staat hinterlassen. Heinrich Ii starb 1024 ohne Kinder. Mit ihm erlischt der mnnliche Stamm der schsischen Kaiser. C. Die frnkischen Maiser (1024-1125). 1024-1125 1. Konrad Ii (10241039). 1024-1039 a) Die Wahl. Wieder trat nach dem Aussterben des schsischen Mannsstammes die Frage nach der Erhebung eines neuen Geschlechtes an die Deutschen heran. Aber nicht wie bei Heinrichs I Wahl ver-einigten sich nur einzelne Stmme zur Wahl, sondern aus allen Gauen Deutschlands strmten die Edlen nach dem Rheine; denn alle fhlten sich trotz aller einzelnen Verschiedenheiten als ein groes Brudervolk. Die Menge der Whlenden fate nicht eine Stadt; sie lagerten in den weiten Ebenen zwischen Mainz und Worms, an den beiden Ufern des Rheins. Nach lngeren Beratungen lenkten sich die Stimmen auf zwei Konrade, beide Vettern und beide Nachkommen jenes tapfern Konrad, der unter Otto I auf dem Lechfelde gefallen war, und also auch durch Liudgarda, ihre Ahnfrau, die nchsten Verwandten des schsischen Geschlechtes. Konrad der ltere*, aus Franken gebrtig, hatte * Siehe S. 78. f

8. Deutsche Geschichte - S. 81

1881 - Straßburg : Schultz
Heinrichs Iii Kriege im Osten. Heinrich und die Ppste. 81 Krone bereinigt, so Baiern, Schwaben und Burgund, bald auch Krnten. Nur Lothringen unter Gozelo und Sachsen unter den Billungern blieben als selbstndige Herzogtmer bestehen. 2. Heinrich Iii (10391056). 1039-1056 Ein Jngling an Jahren, ein Mann an Charakter und Verstand, bestieg Heinrich Iii, der schon bei Lebzeiten seines Vaters ge= whlt war, den deutschen Thron. Er berband die Thatkrast seines Vaters mit einer gelehrten Bildung und einem kirchlichen Sinne und wute daher seinem Throne einen Glanz zu berleihen, der selbst die Zeiten Ottos I bertraf. a) Heinrichs Kriege im Osten. Zunchst machte Heinrich das Sehensrecht der Polen und Bhmen geltend. Aber auch in die Verhltnisse Ungarns griff er mchtig ein. Dort hatten sich noch einmal die Anhnger des Heidentums unter Aba gegen den christlichen König Peter erhoben. Dreimal zog daher Heinrich Iii nach Ungarn, besiegte zuletzt Aba in einer groen Schlacht an der Raab (1045) und setzte Peter wieder als König ein, der nun Heinrich 1045 den Lehenseid leistete. Eine Erweiterung der baierischen Ost-mark (des heutigen- Oesterreich), wo das tapfere Geschlecht der Babenberger seitdem fast unabhngig von Baiern waltete, war die Folge dieser Siege. Auch Dnemark, welches nach Knuds Tode in Verfall geraten war, erkannte die Lehnsherrlichkeit des deutschen Knigs an, und da Heinrich auch in Frankreich nach seiner zweiten Verheiratung mit Agnes von Poitou groen Einflu hatte, so kam unter ihm das deutsche Kaisertum der Weltmonarchie Karls des Groen am nchsten. b) Heinrich Iii und die Ppste. Auch in Beziehung auf die Kirche trat Heinrich als wirklicher Schirmherr auf. Konrad Ii hatte sich wenig um das Wohl derselben gekmmert; ihm hatte es gengt, wenn die Bischfe streng ihre Lehnspflicht erfllten. Daher war die Kirche in tiefen Verfall geraten; drei Gegenppste stritten sich in Rom um den Stuhl Petri. Heinrich war entschlossen, hier Ordnung zu schaffen. Mit einem beraus prchtigen Heere erschien er (1046) in Italien; er entsetzte auf den Synoden zu Sutri und 1046 Rom die streitenden Ppste und ernannte in Gemeinschaft mit der Synode einen deutschen Papst, der ihn selbst zum Kaiser krnte. Da er gleichzeitig bom rmischen Volke zum Patricias* ernannt war, so machte er fortan das Recht der Papsternennung mit groer Energie geltend. Noch dreimal hat Heinrich Ppste eingesetzt, die smtlich in groer Eintracht mit ihm lebten. Der berhmteste derselben * Der Name Patricias war ursprnglich blo ein Ehrentitel, wie z. B. auch *}*!" Vatrmusenumt worden war. In jener Zeit verband man damit das Recht, die Papstwahl zu leiten. Deutsche Geschichte. r 4

9. Deutsche Geschichte - S. 83

1881 - Straßburg : Schultz
Heinrich Iii und die Fürsten. Gefahren und Tod des Kaisers. 83 Oberlothringen erhalten, verbndet er sich mit Balduin von Flandern und verbrennt die Pfalz von Nymwegen und den Dom von Verdun (1047). Die Krfte des ganzen Reiches werden aufge-1047 boten, selbst der König von Dnemark und der ppstliche Bann werden zu Hilfe gezogen, um ihn zum zweiten Male zu unterwerfen (1049); aber auch jetzt erhebt er sich nach seinem tiefen Falle. Er gewinnt die Hand der Beatrix, der Wittwe des Markgrafen Bonifatius von Tnscien, und ist so mit einem Schlage der mchtigste Mann in Italien (1054). So gefhrlich scheint diese Verbindung dem Kaiser, da er selbst nach Italien eilt (1055), Beatrix gefangen 1055 mit sich nach Deutschland fhrt und dem Papste Victor Ii, seinem treuen Freunde, die Statthalterschaft der Italien bertrgt. Wohl htte der Kaiser alle diese Gefahren berwunden, aber seine Tage waren gezhlt. Seine schwchliche Gesundheit war gebrochen, und die Nachricht von der Niederlage eines seiner Heere im Slavenlande warf ihn auf das Todenbett. Er starb 1056 auf seiner Burg Bod-feld im Harze, im 38. Lebensjahre, zum groen Jammer der niederen Leute, zur Freude der Fürsten. Papst Victor Ii, der in Deutschland anwesend war, vermochte die Fürsten zur Anerkennung des 6jhrigen Heinrichs Iv und seiner Mutter Agnes als Regentin. Gottfried den Brtigen suchte er durch die Aussicht auf das Herzogtum Niederlothringen zu vershnen. Nie ist der frhzeitige Tod eines Kaisers den Deutschen unheilvoller geworden, als der des edlen und tapfern Heinrichs Iii. Auch der deutsch gesinnte Papst Victor Ii starb schon im folgenden Jahre (1057). 3. Heinrich Iv (10561106). 1056-1106 a) Regentschaft der Agnes (10561062). Die Wittwe Hein- 1056-1062 richs Iii war eine fromme und edle Frau, aber fr die gefhrlichen Zeiten war ihre Hand zu schwach. Ueberall brachen daher Fehden aus, und nur durch Verleihung der groen Reichslehen an treue Anhnger vermochte sich Agnes zu halten. So erhielt Rudolf von Rheinfelden, ein schwbischer Ritter, der die Tochter der Agnes aus dem Kloster geraubt und dann geehelicht hatte, das Her-zogtum Schwaben, Otto von Nordheim, ein schsischer Groer, das Herzogtum Baiern. Aber gerade der letztere dankte es der Agnes schlecht; denn er verband sich mit dem krftigen und herrsch-schtigen Anno von Kln zum Sturze der Kaiserin. Listig stellte sich der Erzbischof mit den Verschworenen in Kaisers wert am Rhein, wo Agnes Hof hielt, ein und berredete den 12 jhrigen Heinrich zur Besichtigung eines besonders prchtigen Schiffes, welches er mitgebracht hatte. Aber kaum hatte der Knabe das Schiff be-treten, als es in die Mitte des Stromes gestoen wurde. Heinrich, der fr sein Leben frchtete, sprang rasch entschlossen in den' Strom und wurde nur mit Mhe gerettet. Der Erzbischof fhrte den <

10. Deutsche Geschichte - S. 87

1881 - Straßburg : Schultz
Heinrich und Gregor Vii. 87 hervor. Hinfort sollte kein Geistlicher mehr von einem Laien, also auch keinem Könige, gewhlt und belehnt werden. Dieses in dem alten Kirchenbrauche wohlbegrndete Verbot entzog anderseits dem Kaiser seine zuverlssigste Sttze, und alle Schenkungen und weltlichen Vorrechte, die seit Jahrhunderten die Kaiser den Kirchen gemacht hatten, gerieten durch dasselbe in die Hnde einer fremden Macht. Es war nicht zu erwarten, da Heinrich sich fgen wrde. Sobald die Sachsen vollstndig besiegt waren, besetzte er ohne Rcksicht auf das ppstliche Verbot mehrere Bischofssthle in Italien mit deutschen Geistlichen. Gregor, der bisher noch auf eine friedliche Verstndigung mit Heinrich gehofft hatte, that nun seinerseits auch einen entscheidenden Schritt. Er sandte die Gesandten, welche Heinrich zur Unter-Handlung nach Rom geschickt hatte, mit einem Schreiben voll strenger Vorwrfe zurck. Noch heftiger waren aber die mndlichen Auftrge, die sie Heinrich berbringen sollten. Der Papst drohte, wenn Hein-rich nicht in kurzer Zeit wegen der Snden seines Privatlebens Bue thun und sich nicht des Umgangs mit seinen gebannten, durch Simo-nie befleckten Rten enthalten wrde, mit Bann und Absetzung. Hein-rich geriet hierber in den heftigsten Zorn; besonders beleidigte es ihn, da der Papst die Verleumdungen fr wahr hielt, die seine Feinde mit Uebertreibung einzelner Thatsachen ausgestreut hatten. In dieser Stimmung that er den unbesonnensten Schritt seines Lebens; er berief im Januar 107 6 eine Synode der deutschen Geistlichkeit 1076 nach Worms und lie durch dieselbe auf Grund unerwiesner Beschuldigungen Gregor seines Amtes entsetzen. Gregor lie nicht auf eine Entgegnung warten; in der feierlichsten Weise sprach er den Bann der Heinrich aus und entband seine Unterthanen des Treueides (22. Febr. 1076). Es war das erste Mal, da ein Papst einen deutschen König bannte. Der Eindruck war um so ber-wltigender, als Heinrich durch eigenmchtiges und tyrannisches Wesen sich vielfach verhat gemacht hatte. Die gefangenen Sachsen, welche aus ihrer Haft entflohen waren, fachten die Emprung in ihrem Lande wieder an; die unzufriedenen Herzoge Sddeutschlands er-hoben sich; selbst die meisten der Bischfe, welche in Worms das Absetzungsdecret unterschrieben hatten, verlieen die Sache des Knigs, um ihren Frieden mit Gregor zu machen. Da endlich zu derselben Zeit auch der treueste Anhnger Heinrichs, Gottfried der Hckerige von Niederlothringen, ermordet wurde, so blieb dem König nichts brig, als die schweren Bedingungen, die ihm die Fürsten zu Tribur vorlegten, anzunehmen. Nach diesen sollte sich Heinrich einem Schiedsgerichte des Papstes in Augsburg unterwerfen und sich bis dahin aller kniglichen Regierungshandlungen enthalten. Jeden-falls aber sollte er abgesetzt sein, wenn er sich nicht vom Banne in Jahresfrist desselben befreie. Dies mute daher die nchste Aufgabe des Knigs sein. Whrend eines ungewhnlich strengen Winters trat er mit geringer Begleitung, unter der sich auch seine edle Ge- i
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